Unfinished State geht von einem Roman aus, dessen Handlung durchzogen ist von Bruchstellen. Narrative von city-branding und Wogen von globalen Kapitalmärkten haben zu Wellen von Immobilienentwicklungen in Berlin und Beirut geführt. Zwei Städte, die durch Konvikte lange Zeit räumlich geteilt waren und sich seit über 25 Jahren im Wiederaufbau befinden.
Caitlyn Berrigans Ausstellung, Performances und in Kürze erscheinendes Künstlerbuch weichen von diesen Narrationen ab, hin zu Schattenlandschaften von unfertigen und verlassenen Bauwerken, die in einem Zustand der Unvollständigkeit verharren – fixiert an der Schwelle zu einer möglichen Zukunft. Durch spekulative Fiktion und spielerische Dialoge, fragt Unfinished State danach, wie sich Unsicherheit durch Architektur, Landschaften, kapitalistische Strömungen und verlagernde gesellschaftliche Terrains, mit der Zeit manifestiert.
Festivaleinblick von Philippe Rives