NOTE ON arbeitet seit der Jahresmitte 2013 ohne festen Ort und reagiert seither auf verschiedene Situationen, Orte, Kontexte und Themen. Gemeinsam mit Kollaborateur_innen werden temporäre Zonen kritischer Ironie entwickelt, die Autorität als Fiktion und als sprachlichen Effekt sichtbar machen. Ausgestattet mit einem Wunsch nach solidarisierenden Praxen untersucht NOTE ON in 2016 Sammlungen und Bestände zeitgenössischer Artefakte. Verstanden als »Aktanten« im Sinne Bruno Latours, geht es dabei um Dinge, die innerhalb und außerhalb des digitalen Raumes ein exzessives Morphing betreiben können. Diese Handlungsträger sind mit Rechten und Pflichten sowie mit einer bestimmten Eigenlogik und -dynamik versehene Entitäten und zirkulieren als Objekte, Diskurse und soziales Band zur Herstellung von Kollektiven. Statt zum Beispiel Werkzeuge, Konsumobjekte oder andere Alltagsgegenstände auf bloße Materialisierungen einer spezifischen Zeit oder Kultur entlang einer Repräsentationslogik gesellschaftlicher (Miss-)Verhältnisse zu reduzieren, fokussiert sich NOTE ON auf ironisierende Gesten des Zeigens, die die Sprecher_innenposition mitreflektieren und auf existentielle Spannungen zwischen Tragik und Komik hinweisen, insbesondere in Bezug auf Konstruktionen von Weiblichkeit und nationaler Identität.
Bild: Jessica Pooch, Drifting, 2014. Nagellack, künstlicher Fingernagel, Dimensionen variabel