Hintertreppen gehören zu den Eigenarten der Architekturgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Während es damals einer wachsenden Bürgerschicht möglich wurde, ihren aufwendigen Lebensstil auch architektonisch zu veranschaulichen, war man gleichzeitig darauf bedacht, den Unterbau dieser Lebenswelt aus dem direkten Sichtfeld zu halten: die Bediensteten. So wurden in den hinteren Bereichen der großangelegten Wohnungen sogenannte Hintertreppen oder Gesindetreppen eingebaut, die ausschließlich für die Hausangestellten gedacht waren: Parallel-Orte der Arbeit und des Austausches, der Geheimnisse aber auch der Ausgrenzung. Die ortsspezifische Arbeit Stufen von Birgit Auf der Lauer & Caspar Pauli setzt sich in einer Berliner Hintertreppe mit diesem besonderen sozialen und gesellschaftlichen Raum auseinander.
Künstler*innen: Birgit Auf der Lauer & Caspar Pauli