Als Einleitung zu Import’s September Gruppenausstellung Abjects wird Paul Kneale eine Reihe von Anweisungen als sogenannte „Free Software“ Performances auf seiner Website veröffentlichen. Diese Systeme sind dazu bestimmt „DIY“ ausgeführt zu werden und sich als ausgelagerte Arbeiten in der Galerie manifestieren. Inmitten dieser „Free Software“ Arbeiten findet eine Konversation zwischen dem Künstler und der Kuratorin Franziska Wildförster über das „New Digital Abject“ statt.
Stellvertretend und im Namen des Künstlers ausgeführt, untersuchen diese Systeme von Anweisungen—darunter im Mikrowellenherd erhitzte CDs oder auch selbstgemachte „unboxing“ Videos— virale und digitale Verbreitung von Informationen durch unterschiedliche (menschliche) Körper. In Hinblick auf die Integration von Kunstwerken in endlose Feedbackloops, sowohl offline als auch online, erkunden die Arbeiten außerdem Ideen von Autorschaft und das Schicksal von Authentizität in Hinblick auf dezentralisierte Bild- und Datendistribution.
Co-organisiert von Import Projects & Franziska Wildförster.
Künstler Bio: Paul Kneale (1986 CA), lebt und arbeitet in London. Seine Arbeiten wurden unter anderem bei Evelyn Yard London, TANK.TV, Musée des Beaux-Arts de l’Ontario, Fondation Galleries Lafayette Paris, Haus der Kulturen der Welt Berlin, Erste Biennale Online, David Roberts Art Foundation als auch ARTUNER gezeigt.
Kneale arbeitet über verschiedene Medien und Infrastrukturen um darin technologisch vermittelte Ästhetik und Erfahrungen zu verarbeiten. In seinen Skulpturen, Gemälden und Performances verwendet er das scheinbar abstrakte und körperliche als Material und bewohnt und inszeniert Mechanismen und Sensibilitäten die dem neuen kontrollierten, vernetzten Geiste eigen sind. Das „New Abject‘ markiert für Kneale hier eine Reaktion von Abscheu auf kulturelle Produkte und Konsumobjekte innerhalb einer beschleunigten und stetig im Wandel begriffenen globalen Kommunikation und Produktion.
Festivaleinblick von Nora Heine.