District – Kreuzberg Pavillon Mit „Queering TASTE. The art of failure is not hard to master / though it may look like a disaster“ gehen District Berlin und Kreuzberg Pavillon anlässlich von XCHANGE gegenwärtigen Tendenzen im Feld des Kuratorischen nach, die sich in der Dreiecksbeziehung von Kunst, Bildung und Forschung verorten. Für die programmatische Verknüpfung beider Projekträume bietet die von der Dichterin Elizabeth Bishop beschriebene ‚Art of Losing’ dabei einen offenen Referenzrahmen für Politiken des ‚Verlorengehens’ und undisziplinierte Formen künstlerischer Wissensproduktion.
Aus der gemeinsamen Ausschreibung für den Akt IV der von District initiierten Reihe “Curatorial Practices: Fields and Techniques” ging das Projekt „French Kisses: On Tips of Tongues, and Feeling as Taste“ der Kuratorin Amal Alhaag und der Künstlerin Maria Guggenbichler hervor. Ihr Vorschlag zur kollaborativen Verschiebung dominanter Zugehörigkeitsordnungen im Rahmen des zur Berlin Art Week stattfindenden „French Kisses“ sucht nach einem transgressiven Verständnis von Geschmack als affizierendes Schmecken des/der Anderen, als Berühren und Berührtwerden.
Anlässlich von Queering TASTE aktiviert das KünstlerInnenkollektiv ACAD & C die Heavy Petting Gallery des Kreuzberg Pavillons, ein monatliches Ausstellungsformat, in dem der direkte körperliche Kontakt zu künstlerischer Arbeit nicht nur stattfindet, sondern aktiv gefördert wird. Gemeinsam mit ACAD & C erprobt der Kreuzberg Pavillon inklusive Formen der Kunstrezeption, die die Grenze zwischen Rezeption und Produktion verschwimmen lassen.
District
„Queering TASTE: French Kisses“
Mit den drei Tage währenden Begegnungen, Workshops, Spaziergängen und Performances „French Kisses: On Tips of Tongues, and Feeling as Taste“ übersetzen Amal Alhaag und Maria Guggenbichler ihre seit 2014 in Form des unabhängigen Raumes Side Room in Amsterdam entwickelte gemeinsame Praxis nach Berlin. Mit Fokus auf intersektional feministische, queere und antikoloniale Diskursen und Praxen untersucht und erprobt Side Room Formen des radikalen Zusammenseins und der Empathie.
Kreuzberg Pavillon
„Queering TASTE: Total Affirmation“
In einem eigens konzipierten Setting fügt das KünstlerInnenkollektiv ACAD & C dem Verständnis von Kunst als intellektuelles Spektakel mit dem Lecken eine Möglichkeit der erweiterten Rezeption hinzu. Kunsterfahrung wird als unbedingt körperliches Ereignis erprobt. Gleichzeitig wird die Geste des Leckens in all ihren Bedeutungen zum Instrument. Wenn ein Werk Interesse weckt, sei es visuell bedingt oder wegen seiner Obskurität /vermeintlich zurückgehaltenen Information, kann es durch die taktile Interaktion mit dem Organ Zunge erforscht, erfasst und erkundet werden.